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Wie läuft ein Coaching ab?

Die 8 Phasen im Coaching: So läuft ein Coaching-Prozess ab

Ein Coaching ist ein individueller Prozess, der auf die Ziele, Fragen, Bedürfnisse und Erwartungen des Klienten und des Coachees abgestimmt ist. Dennoch durchläuft ein Coaching klassische Phasen. Welche acht Phasen das sind und wie ein Coaching abläuft, stelle ich Dir in diesem Artikel vor.

Auf einen Blick: Die 8 Phasen im Coaching

  1. Vorabgespräch
  2. Vereinbarungen
  3. Analyse
  4. Veränderung und Intervention
  5. Entscheidung und Handlung
  6. Erfolgsinventur
  7. Abschlussgespräch
  8. Evaluierung

Die Übergänge zwischen den Phasen sind in der Praxis fließend. Lass uns die einzelnen Coaching-Phasen genauer anschauen.

1. Das Vorabgespräch

Die erste Phase ist das sogenannte Vorabgespräch. Bei Privat- und Einzelpersonen ist das die Kennenlernphase von Coach und Coachee. Hier findet die Klärung des beruflichen Hintergrundes und der Arbeitsweise statt. Oder die Frage, warum sich der- oder diejenige ein Coaching wünscht. Coach und Coachee bauen Vertrauen zueinander aufJoyning genannt – und identifizieren die Schwerpunkte des Coachings. Oft kommen dabei die aktuelle Situation, die Ziele und der zeitliche Rahmen für den Ablauf des Coachings zur Sprache.

Besonderheiten im Business-Coaching

Im Rahmen von Business-Coachings können diese Fragen auch zuerst mit dem Auftraggeber oder Mitarbeitenden aus der Personalabteilung geklärt werden, um herauszufinden, ob der Coach für das Anliegen qualifiziert ist und sich eine Zusammenarbeit mit dem Coachee vorstellen kann. Um Klarheit für beide Seiten zu schaffen, sollten an dieser Stelle vertragliche Themen wie Preise besprochen werden. Ebenso der Umgang mit Absagen, wenn einer der beiden einmal kurzfristig verhindert ist.

Das Trilogie-Auftakt-Gespräch

Im Businesskontext findet meist ein sogenanntes Trilogie-Auftakt-Gespräch statt zwischen Coachee, Coach und Auftraggeber. Ich habe in dieser Runde gerne den unmittelbaren Vorgesetzten des Coachees dabei.

Die sogenannte Auftragsklärung findet gemeinsam statt: Welche Wünsche hat der Klient? Welche Idee oder Anmerkungen hat der Vorgesetzte? Die Ziele werden mit allen Anwesenden grob festgehalten. Die Betonung liegt auf grob, denn letztendlich ist es ein Einzel-Coaching für eine individuelle Weiterentwicklung, bei dem die Privatsphäre des Coachees immer geschützt ist.

Die Gründe für ein Coaching sind vielfältig und nicht immer muss ein Problem vorliegen.

Manchmal werden Coachings als Incentive vergeben für besonders gute Leistung.

Oft ist der Anlass ein Veränderungsprozess, zum Beispiel neue Aufgaben und die damit verbundene neue Rolle.

 

2. Die Vereinbarungen

In der zweiten Coaching-Phase geht es um Vereinbarungen. Sind sich alle einig, dass die Chemie stimmt, wird der Rahmen der Sitzungen geklärt. In dieser zweiten Phase im Coaching-Prozess geht es um Vereinbarungen: Wo findet das Coaching statt? Beim Klienten vor Ort? Oder in meinen Praxisräumen, zum Beispiel in Köln? Wie viele Sitzungen soll es geben?

Je nach Thema biete ich meist ein Paket im Umfang von 15 Stunden an (6 x 2,5 Stunden), das je nach Umfang auf bis zu 20 Stunden aufgestockt wird. Wenn ich einen Menschen in seiner neuen Rolle oder Funktion begleite, – etwa junge Führungskräfte oder die Geschäftsführer-Nachfolge – ist es sinnvoll, dass die Begleitung länger als 6 Monate dauert. Denkbar wäre ein Rhythmus von 1 x 2,5 Stunden im Monat. Ich empfehle eine Sitzung alle 3 Wochen, um am Thema dranzubleiben.

Bei Privatpersonen arbeite ich immer zwischen 60 und 90 Minuten pro Coaching-Sitzung – mittlerweile auch online. An dieser Stelle kläre ich die Formalitäten wie Preise, Ort und Zeiten des Coachings. Je nach Anliegen kann das Thema bei Privatpersonen schon nach einer Sitzung gelöst sein.

Mit allen Coachees vereinbare ich Termine immer individuell. Nachdem das Zeitfenster besprochen wurde, schreibe ich meist fünf oder mehr Terminvorschläge per E-Mail an meinen Klienten und der Coachee sucht sich einen passenden aus oder macht gerne einen Gegenvorschlag. Bisher habe ich damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

3. Die Analyse

Mit der dritten Phase, der Analyse, beginnt das Coaching. Ich als Coach bringe viele Fragen mit. Dein Redeanteil als Coachee beträgt in der ersten Sitzung meist 90 Prozent!

Ich sammle Informationen, identifiziere die wirklichen Themen, höre zwischen dem, was Du sagst, und dem, was Du meinst, konkretisiere die Themen und analysiere mögliche Blockaden und Potenziale. Zunächst geht es vor allem darum, Dich kennenzulernen sowie Dich und den Status quo zu begreifen.

Dafür verwende ich gerne die sogenannte PELZ-Methode.

Die PELZ-Methode

Die Anfangsbuchstaben stehen für:

  • P wie Problem
  • E wie Erklärung
  • L wie Lösung
  • Z wie Ziel

Problem  

Was ist das Thema? Ich spreche lieber von Thema statt Problem, da ich der Meinung bin, dass lediglich der Status quo unpassend ist.

Passend dazu gibt es ein schönes Zitat von Buddha: „Wenn Du ein Problem hast, versuche es zu lösen. Kannst Du es nicht lösen, dann mache kein Problem daraus.“

Erklärung 

Wie kommt es dazu? Indem Du mir Dein Thema erklärst, erstelle ich eine Landkarte Deiner Welt. Ich versuche darin einzutauchen, um die Ganzheitlichkeit zu verstehen.

Lösung 

Was hast Du schon ausprobiert? Es ist wichtig zu wissen, was Du schon unternommen hast, um das Thema anzugehen. Was hat funktioniert und was nicht?

Ziel 

Was kann das Ziel sein? Wie geht es weiter im Prozess? Hier definieren wir, wo die Reise hingeht.

Die PELZ-Methode hilft mir übrigens auch bei spontanen Erstgesprächen, die mir in Unternehmen öfter mal passieren. Jemand fängt mich auf dem Flur des Unternehmens oder in der Kantine ab und möchte gerne checken, ob ein Coaching für ihn oder einen Mitarbeiter infrage kommt. Dann wende ich meine Eselsbrücke, die PELZ-Methode, auch an.

Meine Lieblingsfragen für die Analyse

Um gut einzuschätzen, wie sich das Thema verlagert und darstellt, stelle ich gerne die Skalenfragen: Auf einer Skala von 1 bis 100  – zu wie viel Prozent bist Du schon auf dem Weg zu Deinem Ziel? Oder: Auf einer Skala von 1 bis 10 – wie erträglich ist die Situation für Dich? Eine 1 bedeutet: völlig unerträglich, während eine 10 bedeutet: alles super.

Eine meiner Lieblingsfragen lautet: Wer hat etwas davon, dass alles so bleibt, wie es ist? Hierbei ist es wichtig zu wissen, gegen welche Kräfte der Coachee arbeitet. Die Frage ist deshalb so wichtig für mich, weil sie zeigt, ob der Coachee bereit ist, Gegenspieler oder Gegenargumente zu identifizieren und das Alte wirklich loszulassen. Denn wenn das Ergebnis von vornherein feststeht und das Coaching zu einer Alibifunktion wird, dann ist alles weitere vergebene Liebesmüh.

4. Die Veränderung und Intervention

In der vierten Phase, der Veränderung, mache ich als Coach unterschiedliche Interventionen. Einige wirken verbindend, andere verstörend. Die Absicht dahinter ist dennoch immer inspirierend zu sein.

Ich bringe gerne Utensilien mit ins Geschehen. Oder ich fordere Dich auf, wortwörtlich Deine Position(en) zu wechseln. Hier unterscheiden sich Präsenz- und Online-Coaching ein wenig voneinander. Doch ich habe durch das letzte Jahr lernen dürfen, dass online sehr vieles möglich ist.

Am Ende der Übung erarbeiten wir gemeinsam die wichtigsten Erkenntnisse. Ich als Coach gebe erstes Feedback, reflektiere und analysiere, stelle Handlungsoptionen und mögliche Strategien vor. Ich moderiere Dich hin zu Deiner gewünschten Veränderung, statt Hinweise und Anweisungen zu geben. Entweder ich hinterfrage Gesagtes oder bestärke Dich in Deinen Entscheidungen. Alle Ergebnisse aus der Coachingarbeit und der Sitzung halte ich in einem schönen Fotoprotokoll fest, da wir meistens etwas Anschauliches erarbeiten.

5. Die Entscheidung und Handlung

“Die eigentliche Arbeit findet zwischen den Sitzungen statt”, sage ich immer. In der fünften Phase im Coaching, in der es um Entscheidung und Handlung geht, definieren wir gemeinsam die ersten Schritte in die richtige Richtung – und das gerne schriftlich.

 Entscheidend ist jetzt Deine Disziplin und Dein Wollen. Denn es kostet Energie, die Schritte umzusetzen. Und es bedeutet auch: Altes loszulassen. Auf dem Weg ist es notwendig, etwas für Deine Ziele zu verändern.

 

6. Die Erfolgsinventur

Am Anfang der Sitzungen mache ich ab und zu eine Erfolgsinventur, wie ich es nenne. Ich frage:

  • Wie ist es Dir als Coachee ergangen?
  • Was waren Deine Erfolgserlebnisse?
  • Was hat sich verändert?
  • War das so gewollt?

Wir analysieren die Ergebnisse, die die vereinbarten Strategien hervorgebracht haben. Entweder wir bauen darauf auf oder wir orientieren uns neu und entwickeln daraus Strategien und Aufgaben. Dazu erwarten Dich im Ablauf des Coachings neue Interventionen und Methoden – denn mein Methodenkoffer ist groß.

7. Der Abschluss

Mit der siebten Phase kommt der Abschluss. Das Coaching endet mit einer abschließenden Erfolgskontrolle, also Fragen wie:

  • Was hat der Coachee gelernt?
  • Welche Methoden und Kompetenzen hat er neu entwickelt?
  • Was ist für den Vorgesetzten oder Kollegen vielleicht schon sichtbar?
  • War er mit der Beratung zufrieden?
  • Wie geht es weiter ohne den Coach?

Jedes Coaching hat ein Ziel: die Hilfe zur Selbsthilfe. Dabei macht sich der Coach bei neuen Herausforderungen überflüssig. Wenn das so ist, dann hattest Du einen guten Coach.

Das Trilogie-Abschluss-Gespräch

Das Business-Coaching schließen wir so ab, wie wir es begonnen haben. Es kommen die Menschen zusammen, die beim Auftakt-Gespräch dabei waren. Oftmals ist es der Vorgesetzte des Klienten und manchmal kommt jemand von der Personalabteilung (HR) dazu.

Im Trilogie-Abschluss berichtet ausschließlich der Coachee, da ich als Coach verschwiegen bin. Vorab kläre ich mit meinem Coachee, was ich sagen darf und was nicht. Dabei mache ich Vorschläge, was ich gerne sagen möchte. Allenfalls erzähle ich von Methoden, die ich angewendet habe, die keine Rückschlüsse auf Inhalte zulassen. Erfahrungsgemäß ist das Gespräch sehr offen und der Coachee erzählt sehr freizügig, was er erlebt hat.

8. Die Evaluierung

Am Ende, in der achten Phase im Coaching, steht die Evaluierung oder auch Evaluation. Das Wort leitet sich von dem lateinischen Wort valere ab und bedeutet stark, wert sein. Die Evaluierung ist die sach- und fachgerechte Untersuchung und Bewertung.

Bei Coachings in Konzernen bieten sich Fragebögen für die Bewertung an. Denn dort erhalten oftmals eine Gruppe von Einzelpersonen jeweils Einzelcoachings in einem bestimmten Zeitfenster. Für Unternehmer und Personaler ist dies außerdem wertvoll, um eine Bewertung über den eigenen Trainer- & Coach-Pool zu erhalten.

Als Vorgesetzter kannst Du Deinen Mitarbeiter, also den Coachee, auch einfach nach dem Schulnotensystem fragen, wie er das absolvierte Coaching bewertet. Inhaltlich und menschlich. Zum Beispiel mit der Skalenfrage.

Und was braucht ein Coaching sonst noch?

Eins sollte im Ablauf eines Coachings immer dabei sein: Freude natürlich! Ich lache viel mit meinen Klienten. Ganz nach meinem Motto: Man muss nicht ernst sein, um ernste Dinge zu tun! Reflexion und Veränderung können viel Freude bereiten. Persönlichkeitsentwicklung hat meist mit Wachstum zu tun. Für mich sind Erkenntnisse unschätzbar wertvoll. Alles, was mir bewusst wird, schlummert nicht mehr im Unbewussten. Es kann zur bestmöglichen Version transformiert oder aktiv gestaltet werden, hin zu grenzenlosem Bewusstsein – auch das ist ein Credo von mir.

 

Ich hoffe, ich konnte Dir mit diesem Überblick all Deine Fragen beantworten, wie ein Coaching abläuft und welche Phasen es in einem Coaching gibt.

Hast du Interesse an einem Coaching? Woran möchtest Du wachsen? Sprich mich gerne an für individuelle Begleitung auf Deinem Weg.

Bitte melde Dich einfach per Email unter: post@javia.de

 Sag JA zu Deinem Weg. JAVIA

Herzliche Grüße an Dein höheres Selbst.

Deine Janette